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„Vorbeugen ist besser als Heilen“ – aber was heisst das heute wirklich?

Eine Reise durch die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Prävention





Am Spring Meeting 2025 der Schweizerische Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie (SGPT) in Bern hatte ich heute das Vergnügen, die Keynote zum Thema Prävention zu halten. Der Titel meines Vortrags: „Prevention is better than cure“. Doch was bedeutet dieser Satz – den wir alle schon oft gehört haben – im 21. Jahrhundert wirklich?


🔮 Ein Blick in die Zukunft – Prävention 2050


Stellen wir uns vor, wir reisen mit einer Zeitmaschine 25 Jahre in die Zukunft. Was erwartet uns dort? Vielleicht eine Prävention, die intelligenter und personalisierter ist als je zuvor: Präventionspläne auf Basis genetischer Profile, KI-gestützte Risikoprognosen, smarte Geräte, die uns zu gesundem Verhalten motivieren.

Doch selbst in dieser Zukunft stellt sich eine entscheidende Frage: Reicht das aus?


⚖️ Gesundheit ist mehr als Technologie


Die Antwort lautet: Nein. Denn Gesundheit entsteht nicht nur durch Medizin oder Technik – sondern vor allem durch die Lebensbedingungen der Menschen. Bildung, Einkommen, Wohnraum, Ernährung, soziale Teilhabe – all das prägt Gesundheit mehr als jede medizinische Behandlung. Diese sozialen Determinanten der Gesundheit müssen ins Zentrum jeder Präventionsstrategie rücken.


🌍 Planetary Health – keine Gesundheit ohne gesunden Planeten


Ein weiterer kritischer Faktor: die Umwelt. Ohne einen intakten Planeten gibt es keine langfristige menschliche Gesundheit. Das Konzept der Planetary Health betont die Verbindung zwischen unserem ökologischen System, den sozialen Strukturen und unserer individuellen Gesundheit. Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltbelastungen sind längst auch Public-Health-Themen.


🍋 Die Zitrone als Systemfrage


Ein historisches Beispiel macht ausschalich deutlich, wie Prävention funktioniert – und wo sie auch scheitern kann: Im 18. Jahrhundert entdeckte James Lind, dass Zitronen Skorbut verhindern. Doch erst Jahrzehnte später wurde dieses Wissen auf See praktisch breit umgesetzt – als die Zitrusfrüchte systematisch in die Schiffsverpflegung einführte wurde.


Wichtig ist dabei nicht nur, dass jemand die Zitrone isst – sondern dass sie überhaupt da ist. Jemand muss sie beschaffen, lagern, verteilen – und sicherstellen, dass sie auf jedem Schiff verfügbar ist.


Oder in modernen Worten:👉 Verhaltensprävention muss Hand in Hand gehen mit Strukturprävention und Gesundheitsförderung. Nur wenn beides zusammenspielt, wird Prävention wirksam und nachhaltig.


🏛 Zwei Städte, zwei Wege, zwei Resultate


Ein Schweizer Beispiel: Während Basel oder Bern bei der Cholera-Bekämpfung im 19. Jahrhundert zögerte, reagierte Zürich rasch mit dem Bau eines modernen Abwassersystems. Der Unterschied in der Krankheitslast war deutlich. Auch heute entscheiden politische Prioritäten immer wieder darüber, wie gut oder weniger gut die Prävention breit wirken kann – lokal, national wie international.


🌱 Die Essenz bleibt


Trotz aller Fortschritte und Visionen bleibt eines konstant: Die Grundpfeiler von Gesundheit sind einfach – Bewegung, gesunde Ernährung, soziale Verbundenheit, Sinn im Leben – eingebettet in stabile soziale Strukturen und eine intakte Umwelt.


🤝 Prävention ist Teamarbeit


Mein Fazit: Prävention ist weit mehr als Projekte und Programme. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – wissenschaftlich, politisch, kulturell. Ihre Wirkung entfaltet sie nur, wenn viele gemeinsam an einem Strang ziehen.

und daran, ob wir bereit sind, aus Geschichte zu lernen, breit zu denken und so eine gemeinsame, gesunde Zukunft zu gestalten.

 
 
 

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